For the fun of it.

Wir waren und sind hungrig nach Dingen „verkehrt herum“, oder „von Innen nach Außen“. Wir staunen gern, mögen Kantiges, Widerspenstiges, Überraschungen und unglaublich viel Sonniges …

Perspektiven guten Designs

Zuerst der Zweck, dann die Form?!

Neue Perspektiven – sagt man, sind eine Frage des Blickwinkels! Beispielsweise wenn wir Mobilität nicht als Nutzung von Automarken sehen, sondern vielmehr als Status einer mobilen Gesellschaft. Dabei dient Design vor allem der Funktion – Mobilität dem erforderlichen Zweck. Fahrzeuge für einen bestimmten Zweck sehen nach dieser Logik alle gleich aus. Haben aber ein „perfekt abgestimmtes Design“ – in Richtung Marketing.

Car-Studie von Yellow Linz. Mobilität für Individualbeförderung

Car-Studie von Yellow.
Mobilitätslösung für Individualbeförderung.
Bis 5 Personen mit Hybridantrieb.

Nachdem Mobilität auch mit Individualität verknüpft wird, entsteht der Mythos der individuellen Mobilität – der im Hintergrund häufig mit „grenzenloser Freiheit“ konnotiert ist. Das Design muss trotz aller Unterscheidung gleichzeitig auch vergleichbar bleiben, um verstanden zu werden. Denn mit den Markenwelten werden auch die Bedürfnisse nach Unterscheidung, Zugehörigkeit, Sozialprestige und Geltungsbedürfnis bedient.

Diese Denkweise führt zu Absurditäten, wie baugleiche Modelle unter verschiedenen Herstellermarken: VW Sharan ist Seat Alhambra ist Ford Galaxy, die alle dem Marketing geschuldet sind (Preissegmente, Käuferzielgruppen). Nur das Logo am Kühlergrill macht uns das eine Modell begehrenswerter als das andere. Eine Mogelpackung, die wir als gelernte und konditionierte Konsumenten brav akzeptieren, wenn wir allen Aspekten einer Markenwelt in Treue folgen.

Individualität und „die große Freiheit“ bringt das im Zusammenhang mit Mobilität leider nicht. Marke spielt sich auf diese Weise jedenfalls mehr im Kopf ab, als in der äußeren Unterscheidung. Individualität hieße hingegen „mobil sein“, ohne klassischen Markendruck.

Innovatives Design zur Individualisierung der Marke – ja! Da sehen wir noch viel Luft nach oben.

Innovatives Design, Paris 1955

Ein Beispiel: Citroen DS


Die beiden Bilder zeigen den unglaublichen Zeitsprung, den Flaminio Bertoni mit dem Design der „DS“ für Citroen 1955 gelungen ist. Auch heute noch hat das Aussehen das Potential als modern wahrgenommen zu werden. Was fast selbstverständlich scheint hat sich aber in einer Welt zugetragen, die geprägt war vom Alltag den das linke Bild zeigt. Neben anderen Modellen, die 1955 auf den Straßen von Paris rollten war auch der „Traction Avant“ von Citroen häufig anzutreffen, zu sehen im der Bildmitte. Noch meilenweit entfernt von der Idee der „DS“.
Besser lässt sich innovatives Design gar nicht veranschaulichen: Etwas denken, das vorher noch nicht da war. Wie spannend!

1955 sah das Bild auf den Straßen ganz anders aus, als es von Designer Flaminio Bertoni beim Autosalon des Jahres in Paris gezeigt wurde.

Yellow Archiv