Was das Thema „Kaffee“ hier soll?
Ein Bespiel für „Artgerechtheit, Marke und Haltung“. Naheliegend für einen geprüften Kaffee-Experten, wie Jean-Marie Lawniczak.
Es ist schon erstaunlich, wie es einer Kirschenart aus der Fremde gelungen ist, uns das heimelige Gefühl von Pause und Aufatmen erleben zu lassen. Die „Monsooned-Bohne“ aus Indien oder die „Sidamo-Bohne“ aus Äthiopien – so fremd kann uns das Land der Herkunft gar nicht sein – wir verstehen den Duft des frisch gebrühten schwarzen Getränks, das uns seit Generationen auf Pause und Entspannung konditioniert hat.
Seit 10 Jahren rösten wir unseren Kaffee selbst.
Wenn man die Vorgeschichte des duftenden „Schwarzen“ in der Tasse kennt, weiß man, dass vieler Hände Arbeit und vieler Menschen Willen zur Qualität, die Kaffeekirsche vom Strauch bis in die Rohkaffee-Säcke nach Hamburg begleiten. Sie schaffen einen Wert, den es zu erhalten und zu vermehren gilt. Zum Beispiel durch die Röstung. Der guten Bohne wird idealerweise ausreichende Röstzeit zuteil, während der sie bis in ihr Innerstes erhitzt wird und die schädlichen Chlorogene entweichen.
Der Röstmeister investiert dafür viel von seiner wertvollen Zeit. Viel mehr als jede industrielle Großrösterei es je tun könnte.
Und dann kommt die Zubereitung: Mahlgrad, Art des Aufbrühens, Güte des Wassers bestimmen, ob die Bohne das gesamte Aroma entfalten kann, das in ihr steckt.
Und während wir im Kaffeegenuss schwelgen, können wir uns bewußt werden, wo sich Analogien finden lassen zwischen Kaffee und artgerechter Markenhaltung.
Beitrag: Karin Lawniczak
Frisch gerösteter Kaffee wird unter Luftzufuhr abgekühlt.